Philosophie
»Ich erzähle Baumgeschichten«
Kurt Foit im Gespräch mit Sonja Bettel
Sonja: Was hat dich bewogen, Tischler zu werden, und was hast du davor gemacht?
Kurt: Ich hatte als Jugendlicher eigentlich zwei Linke. Man hat meine Talente eher im Sprachbereich vermutet, aber "handwerklich", sagte man, "greifst du besser nichts an". So bin ich quasi aus Trotz Tischler geworden.
Ich habe nach der Matura Dolmetsch inskribiert, aber das war mir zu abstrakt auf dem Institut. Ich habe dann Pädagogik studiert und das hat auch nicht so lange gehalten. Ich bin dann mehr oder weniger nach Asien geflüchtet. Es war damals angesagt, nach Indien zu reisen, und ich war dann drei Jahre lang unterwegs. Ich musste meine Reisen natürlich finanzieren und habe bei verschiedenen Firmen gearbeitet. Einmal bin ich bei einem Baustoffhändler gelandet und dort mit der Materie Holz in Berührung gekommen. Das hat mich fasziniert. Dann war ich in der Wohnung eines Freundes und habe dort aus heutiger Sicht völlig kitschig-rustikale Möbel aus abgebranntem Fichtenholz gesehen, aber das Faszinierende war: die Eckverbindungen waren gezinkt. Das hat mich dermaßen fasziniert, dass ich dem Geheimnis dieser Holzverbindung auf die Schliche kommen wollte. Ich habe gedacht: das will ich auch können.
Nach einer längeren Zentralamerikareise habe ich beschlossen, auf schnellstem Wege Tischler zu werden, und habe einen der ersten Umschulungskurse des BFI belegt, der sechs Monate gedauert hat. Ich habe mich danach auf Arbeitssuche begeben und keinen Betrieb gefunden, der sich mit meiner Vorstellung gedeckt hat. Die meisten haben sehr schnell erkannt, dass ich eigentlich noch nicht gesellentauglich bin, und mir haben die Hierarchien und der Umgangston in den Betrieben nicht behagt. Ich habe dann in Wiener Neustadt in einem großen Betrieb, der technische Produkte hergestellt hat, in der Kistentischlerei angefangen, für die ich allein verantwortlich war. Dann habe ich ein Angebot von der Hernalser Holzwerkstatt bekommen. Das war ein Handwerkskollektiv, betrieben von fünf gleichberechtigten Tischlern mit einem bunten Werdegang und einer sehr soliden Ausbildung. Dort habe ich das Tischlern, das Planen und den Umgang mit Kunden gelernt, in einer selbst bestimmten Form. Sechs oder sieben Jahre später habe ich die Meisterprüfung gemacht, die später auch die Eintrittskarte in die Kunstschule war, wo ich Jugendliche in plastischem Gestalten ausbilde.
Sonja: War dieses Sehen der Möbel aus verbranntem Holz schon die Anregung zu dem, was du jetzt machst? Oder wie ist diese Liebe zu den "kranken" oder anders seienden Bäumen entstanden?
Kurt: Dass das damals angekohlte Möbel waren, war eigentlich nur ein gestalterisches Geplänkel. Was mich fasziniert hat, war das Konstruktive. Mich hat dieser Wechsel von Längsholz und Stirnholz als Ornament in der Holzverbindung fasziniert. Holz arbeitet, es bewegt sich, es nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und gibt sie wieder ab und verändert sein Volumen, tut das aber nicht gleichmäßig, weil es ungleich aufgebaut ist. Die Holzverbindungen sind dafür geschaffen, die Teile miteinander zu verbinden, aber gleichzeitig dem Holz seine Bewegungsfreiheit zu lassen.
Wir haben natürlich immer mit Massivholz gearbeitet, das ist ja schon ein Privileg, weil in den meisten Tischlereien Spanplatten zum Einsatz kommen, und das hat mich nie interessiert. Ich habe fast zehn Jahre lang mit Eschenholz oder Buchenholz gearbeitet. Rotbuche ist das Laubholz, das bei uns am häufigsten vorkommt. Abgesehen davon, dass es stark arbeitet, hat es sehr gute technische Eigenschaften, es lässt sich gut fräsen, es lässt sich gut bearbeiten, es steht in großen Mengen zur Verfügung, kommt nicht von weit her und hat auch einen dementsprechend günstigen Preis. Es ist mir damals nicht darum gegangen, die Maserung des Holzes wirken zu lassen, sondern eine Form, einen Entwurf, und das Holz war den Entwürfen untergeordnet.
Wenn ich nicht in der Werkstatt war, habe ich viel Zeit im Wald und im Gebirge verbracht. Und irgendwann habe ich es eigentlich fast blamabel empfunden, dass ich ein Repertoire an 40 oder 50 Hölzern unterscheiden kann, aber kaum den Baum dazu erkennen würde. Ich habe deshalb von der BOKU organisierte Seminare im Waldviertel besucht, da ging es um das Erkennen von Bäumen und Lebensäußerungen von Bäumen. Ich habe dann begonnen, bei meinen Wanderungen verstärkt auf Lebensäußerungen von Bäumen zu achten, und es hat mich zu interessieren begonnen, wenn etwas vom Üblichen abweicht – sei es, dass der Baum eine Drehung durchführt, sei es, dass er etwas, das im Weg war, eingewachsen hat, seien es Löcher oder Verfärbungen. All diese Dinge haben mich immer im Wechselspiel von innen und außen interessiert. Es liegt ja vieles im Wald herum und das habe ich dann mit biedermeierlichem Eifer mitgenommen, aufgeschnitten und angeschaut. In diesem Wechselspiel von Material und Lebewesen ist meine Neugierde voll entfacht, da bin ich dann auch auf Möglichkeiten draufgekommen, Hölzer einzusetzen und Schönheiten zu entdecken, Schönheiten auf den zweiten Blick, die man normalerweise nicht wahrnimmt, denn was ich da mitgenommen habe, wäre ja unter die Kategorie Brennholz gefallen. Ich war wahrscheinlich einer der Ersten, die begonnen haben, das aufzuschneiden und als Werkstoff für Möbel einzusetzen. Und so, wie es am Anfang das Ornament war, das sich aus der konstruktiven Komponente ergibt, aus diesem Wechsel der Faserrichtung, war es dann das gewachsene Ornament, also sprich die Einschlüsse und Verfärbungen, die die Hölzer in sich bergen.
Sonja: Wie war dann der Weg von den Möbeln zu den Skulpturen?
Kurt: Das war immer nur einen Gedanken daneben. Einer meiner Grundgedanken war, wie das Schnitzel vom Schwein kommt, kommt das Holz vom Baum, ganz unmittelbar. Das, was dem Forst, den Bauprojekten, dem Sturm, den Elementargewalten zum Opfer fällt, die Stämme, die da entwurzelt werden, umgeschnitten werden, weil sie im Weg sind oder aus sonstigen Gründen, die sammle ich und errichte sie in einem neuen Leben wieder. Das heißt, ich tue nichts Anderes als das, was die Leute wegschneiden, wieder aufzustellen, meistens ihnen vor die Nase. Das sind dann Baumgeschichten. Ich bin kein Bildhauer im klassischen Sinn, ich gehe nicht mit Kettensäge oder Bildhauereisen tief in die Holzsubstanz hinein, um eine Skulptur meiner Vorstellung herauszuholen, sondern ich gehe der Genesis dieses Baums auf den Grund. Ich versuche, das, was ich als seine Geschichte vermute, freizulegen und darzustellen oder in neue Konstellationen zu stellen. Wenn ich zwei Bäume mit einer ähnlichen Thematik aber unterschiedlicher Form nebeneinander stelle oder mehrere in eine Reihe, dann wird zum Beispiel ein Thema wie Phototropismus anschaulicher und keiner kann sich mehr der Wirkung entziehen.
Am Anfang habe ich meine Sammelstücke in der Schule hergezeigt. Ich habe meinen Schülern Lärchenbretter gezeigt, die von schwarzen Waldameisen dermaßen zerfressen waren, dass teilweise nur Gefieder stehen bleibt. Ich wüsste nicht, mit welchen technischen oder handwerklichen Mitteln man das so herstellen könnte. Oder Eschenbretter, die von Bakterien ausgefressen wurden.
Zum ersten Mal in größerem Rahmen habe ich diese Sammelstücke in einer sehr modern gestalteten Apotheke auf dem Hauptplatz in Wiener Neustadt ausgestellt. Ich habe dem Betreiber vorgeschlagen, die "kranken" Hölzer in den Kontext der Heilung zu stellen, und es war ein thematischer Volltreffer. Ich hätte das nie als Kunst bezeichnet, ich habe gesagt, ich mache eine Auslagendekoration. Ich hätte mich auch nie als Künstler bezeichnet, ich habe gesagt, ich bin Handwerker. Es gab dann einen kontroversen Artikel in der Zeitschrift, die der Betreiber dieser Apotheke herausgibt, und darin hieß es, es wäre doch Kunst. Und es gab Resonanz und Betroffenheit bei den Leuten, die da ein und aus gegangen sind, die Leute waren berührt. Diese "Auslagendekoration" hat dazu geführt, dass ich vom Kulturamt der Stadt Wiener Neustadt zu meiner ersten großen Ausstellung in der Karmeliterkirche eingeladen wurde. Und so hat sich die Ausstellungsgeschichte parallel zu meinen beiden anderen Berufen, zum Möbelbau und zum Unterricht an der Kunstschule, als selbstständiger Zweig entwickelt.
Ich bin dann auch eingeladen worden, Plätze zu gestalten. Die erste große Geschichte war der Wiener Neustäder Hauptplatz. Da hat mich der Citymanager eingeladen, im Rahmen des Adventmarkts Skulpturen aufzustellen. Ich wollte etwas machen, das "2406" heißen sollte, nach dem life span eines Christbaums. Aber er hat gemeint, das geht nicht, das ist eine kommerzielle Veranstaltung. Ich habe dann zwei große Gabelungen aufgestellt, einmal mit der Gabel nach oben, einmal nach unten, das war für mich eine Verkörperung des Themas Advent, also die himmlische und die irdische Komponente dieser Erwartungszeit. Ob es jemand verstanden hat weiß ich nicht, ich halte mich mit den schriftlichen Erklärungen immer sehr zurück.
Eine Platzgestaltung, auf die ich sehr stolz bin, die leider in der Zwischenzeit wieder abgebaut wurde, war auf der Hohen Wand am Skywalk, da gab es eine Zusammenarbeit zwischen dem Niederösterreichen Umweltamt und mehreren Naturparken für Kunst im Naturpark. Bei dieser Aussichtsplattform hat es mir zuerst die Haare aufgestellt, weil sie ein massiver Eingriff in die Landschaft und die Natur war. In gewisser Weise habe ich darauf reagiert und meine verdrehten Föhren, die ich dort aufgestellt habe, "Skyletters" genannt, als Antwort auf diese bauliche Wucht. Es waren drei Föhrenstämme mit unterschiedlichen Krümmungen, einer fast halbrund gewachsen, einer ganz verschlungen und einer, der sich entfaltet und in den Himmel hinaufschießt. Im Kreis gelesen war das eine Aufrollbewegung mit einer Höhe von 16 Metern.
Sonja: Sind Möbel für dich noch interessant?
Kurt: Das ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle. Es ist nie beides in der selben Vehemenz gleichzeitig da. Das hat auch damit zu tun, welche Ausstellungen gerade auf mich zukommen. Ich hatte im Oktober 2012 in Wiener Neustadt im alten Schlachthof wieder eine Ausstellung und habe den Versuch gestartet, Bäume und Möbel gleichzeitig aufzustellen. Rein vom Formalen ist das gut zusammen gegangen. Eigentlich war die Ausstellung für mich wie ein Vexierbild, wo man auch von der Blickhöhe die Ebenen wechselt, und dann war noch dieses Wechselspiel zwischen innen und außen.
Ich habe gerade zwei Dinge, die ich vorantreiben will: eine ist ein Recyclingprojekt aus entfremdetem Material auf Holzbasis, ein Ding, das es meiner Meinunge nach noch nicht gibt. Und das zweite: ich habe Fraßspuren von Eschenrindenkäfern, der unter der Rinde Spuren frisst, ganz typische Bilder, die an Schrift oder Architektur erinnern. Ich habe eine solche Esche von einem befreundeten Holzhändler übernommen und aufgeschnitten, weil ich diese Ornamente, die dadurch entstehen, als Vorderstücke eines Schubladenkastens einsetzen will. Ich gehe am Schlachthof in den Hof hinaus und sehe die Baumskulpturen und mir fallen Projekte ein, die ich noch machen will, wo ich weiß, wo auf der Hohen Wand ein abgestorbener Baum steht, den ich bergen möchte. Es ist halt leider so, dass der Tag nur 24 Stunden hat. Es ist nicht beides immer mit der selben Wucht da. Die Möbel sind einfach präsenter, weil ich vom Möbelbau lebe, dadurch bin ich an den Möbeln immer dran, aber manchmal treibt es mich mehr zu den Möbeln und manchmal mehr zu den Skulpturen. Ich möchte keinen der beiden Bereiche missen, genauso wie ich auch gerne unterrichte.
Sonja: Ist eigentlich das Holz, das verdreht ist oder vom Blitz gestreift oder dergleichen, schwerer zu bearbeiten als ein "schön" gewachsenes Holz, das man normalerweise im Möbelbau verwenden würde?
Kurt: Ja. Man muss sehr viel von dem, was man als Tischler gelernt hat, wieder über Bord werfen, um mit diesen Materialien überhaupt arbeiten zu können. In der klassischen tischlerischen Ausbildung lernt man, dass Holz, wenn es zu einer Tischplatte verleimt wird, in zwölf bis 15 Zentimeter breite Bretter geschnitten, gefügt, gestürzt und verleimt wird, wo die Jahresringe so zueinander positioniert sind, dass sich die Spannungen im Holz wieder ausgleichen. So verleimt man klassischerweise eine Tischfläche aus gut getrocknetem Holz, in der Hoffnung, dass die Platte dann gerade bleibt und sich nicht verzieht. Wenn ich einen Tisch baue, und ich habe den Baum selber aufschneiden lassen, achte ich kaum mehr auf die Jahresringe, ich setze die Hölzer so breit wie möglich ein. Die letzten realisierten Tische waren unverleimt, das heißt, der Baum war so groß, dass sich die Platte aus einem Stück ausgegangen ist. Da ist natürlich das Verwerfen vorprogrammiert. Das ist dann auch eine Frage der Kommunikation. Was will jemand, der sich diesen Tisch reinstellt? Natürlich wird das Holz sorgsam getrocknet und verarbeitet und es werden Unterzüge in Konstruktionen eingebunden, die dem Verwerfen des Holzes möglichst entgegenwirken. Aber es wäre illusorisch zu glauben, dass in der vollen Breite eingesetzte Pfosten kerzengerade bleiben. Das ist dann halt eine Frage der Philosophie, was will man. Genauso wie die Oberflächenbehandlung eine Frage der Philosophie ist. Will man es wisch- und Cif-tauglich, oder kann es geölt sein und man lebt mit Rotweinflecken und Kaffeeflecken, die natürlich wegschleifbar sind, aber naturbelassene Flächen sind natürlich nicht wasserfest. Dieses Holz ist nicht komplizierter zu verarbeiten, man verarbeitet es jedoch unter anderen Voraussetzungen und mit anderen Ergebnissen.
Sonja: Du hast in den vergangenen Jahren auch viele Dinge verwendet, die unter Upcycling fallen könnten, wie zum Beispiel Dinge aus einer Fabrik. Was ist da der Reiz daran?
Kurt: Ich kann mich an meine ersten Weihnachten erinnern, ich glaube, da war ich drei Jahre, die Faszination, die dieses Lichterfest auf mich ausgeübt hat, der Christbaum, all das. Ich habe eine ähnliche Empfindung gehabt, als ich in meiner Heimatgegend in eine alte Schraubenfabrik gekommen bin. Das Gebäude war desolat und der Öffentlichkeit zugänglich und man konnte da Dinge entnehmen, zum Schrottpreis. Ich habe mich tagelang in diesen Hallen umgetrieben und es war gewaltig, die Atmosphäre dieser industriellen Kathedralen. Ich habe dort Untergestelle von alten Maschinen mitgenommen und meine Tischplatten draufgesetzt und siehe da, auch das funktioniert gut. Ich bin auch nicht mehr der Einzige, der das tut, aber natürlich bekommen die Möbel dadurch einen absoluten Unikats-Charakter. Da ist die Geschichte des Baums, die wie eine Metaebene darüberschwingt, und dann noch ein geschichtsträchtiges Untergestell, das die Tische zu wirklichen Einzelstücken werden lässt. Tische sind, so wie es früher die Sessel waren, mein augenblickliches Lieblingsthema im Möbelbau. Aber ich habe auch schon alte Radiatorhalterungen umgebaut als Bettfüße, und es sind diese formschönen Industrieteile, die ja damals gegossen wurden, eigentlich immer inspirierend. Diese Dinge haben einfach viel mehr Ästhetik.
Sonja: Du bist jemand, der sich sehr intensiv mit Dingen beschäftigt und entwickelst immer wieder Neues und Einzigartiges. Ist das nicht wirtschaftlich hinderlich?
Kurt: Ich habe es mit meiner Arbeit nicht zu Wohlstand gebracht und lebe immer sehr unmittelbar und einfach. Aber es gab Momente, zum Beispiel bei der großen Ausstellung im Schlachthof, da habe ich einen unserer Schulabsolventen eingeladen, eine Performance durchzuführen – der Sebastian Berger macht Feuerjonglage. Es gab eine Arbeit mit vier acht Meter hohen Stämmen, in Betonröhren befestigt, und eine fehlte. Das war ein Bibelzitat, das Zitat der fehlenden Rippe. Als die Ausstellung eröffnet war, in der blauen Stunde war es, durch die Industriescheiben des Schlachthofs kam ein blaues Dämmerlicht herein, und der Sebastian stand mit seinen Fackeln vor den leeren Betonröhre, vor der fehlenden Rippe, und hat diese Rippe aus Feuer nachgebaut. Und ich lehnte an einer der Gusseisensäulen, die Ausstellung war eröffnet, ich konnte mich entspannen und habe Sebastian bei seiner Feuerperformance zugeschaut. Da gab es einen Moment, da war ich so ergriffen von dieser Arbeit, von diesem Dialog. Da habe ich gedacht, das könnte jetzt genauso in der Tate Modern oder an einem anderen renommierten Ort stattfinden, es würde auch ein größeres Publikum verdienen. Und das sind die Momente wo man sich denkt, es wäre doch gut, berühmt zu sein, im Sinne dessen, viele Menschen zu erreichen. Ich würde einmal annehmen, dass meine Baumskulpturen in den vergangenen zehn Jahren sicher zigtausende Leute gesehen haben. Ich wurde oft darauf angesprochen, dass die Leute, wenn sie meine Skulpturen gesehen haben, dann mit verändertem Blick durch den Wald gehen, und wenn sie etwas Besonderes sehen, an mich denken beziehungsweise sich mit der Baumgeschichte auseinandersetzen. Dann denke ich, die große Skulptur, die ich geschaffen habe, das ist einfach der veränderte Blick der Menschen auf die Bäume, auf die Natur.
Das Gespräch fand am 26.12.2012 in Wien statt.
Sonja Bettel ist Journalistin und wie Kurt Foit in Sollenau (Niederösterreich) aufgewachsen.
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